+++ Wirfueryannic-Symposium zu mentaler Gesundheit im Sport +++
Endlich: Nach einer gefühlten Wartezeit von etwa drei Jahren konnten wir am 18.11.2023 unser erstes Symposium zu mentaler Gesundheit im Sport präsentieren.
Die Idee war nicht neu und die Veranstaltung als Aktionstag mit entsprechenden Workshops für März 2020 bereits organisiert und geplant. Aufgrund der Covid-Pandemie mussten wir die damals geplante Veranstaltung leider kurzfristig absagen und im Anschluss war an eine sicher planbare Durchführung erstmal nicht zu denken.
Doch Anfang 2023 haben wir uns zusammengesetzt und gemeinsam entschieden das Projekt erneut aufzugreifen.
Zunächst galt es, sowohl neue Referentinnen als auch eine passende Location zu finden, um den Termin ausschreiben zu können.
Relativ schnell fiel die Entscheidung, das Symposium in Hamburg durchzuführen. Auf der einen Seite ist Hamburg vereinshistorisch nicht ganz unwichtig, zum anderen natürlich für den nördlichen Teil der Republik doch logistisch sehr gut zu erreichen. Zusätzlich konnten wir mit dem großen Festsaal des Ruderclubs Allemannia einen tollen Veranstaltungsort gewinnen.
Schließlich hatten sich 80 Teilnehmerinnen zu unserer Premiere angemeldet, was unseren Erwartungen damit voll entsprach. Sicherlich war für den einen oder die andere auch attraktiv, dass die Teilnahme an der Veranstaltung zur Verlängerung der Trainerlizenz geltend gemacht werden konnte.
Zusätzlich konnten wir vier absolut hochqualifizierte Referent*innen gewinnen und ein tolles Programm zusammenstellen.
Durch die Vereinsbeiträge und Spenden der vergangenen Jahre war rasch klar, dass wir unser Symposium sogar kostenlos anbieten können – inklusive einem tollen Catering über den gesamten Veranstaltungstag.
Nach kurzer Begrüßung durch unsere 1. Vorsitzende, Anouk Corinth-Koltermann …
… bot Olympiasieger Florian Mennigen einen tollen Einstieg in die Thematik. Florian ist inzwischen als psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis tätig. Nach seiner kurzen Rückschau auf die Goldfahrt mit dem Deutschlandachter bei den Olympischen Spielen in London 2012 gab er Einblicke in die Welt hinter dem Scheinwerferlicht – sowohl aus der eigenen Erfahrung als auch mit anonymisierten Beispielpatienten aus seiner täglichen Praxis.
Anschließend übernahm Dr. Sophie Holtmann, die sich im Rahmen ihrer Arbeit als Psychologin u.a. sehr umfangreich mit psychischen Belastungen im Leistungssport beschäftigt hat. Um die Zuhörer*innen auf einen gemeinsamen Stand zu bringen, führte sie schrittweise ganz allgemein zum Thema Depression ein: Symptome, mögliche Ursachen, Behandlungsstrategien.
Eine Übersicht findet ihr im Handout von Sophie.
Nach einer Stärkung beim Mittagsbuffet übernahm mit Annika Weinkopf die ,,Lokalmatadorin‘‘ mit dem nächsten Vortrag. Annika ist Sportpsychologin und Kooperationspartnerin des Olympiastützpunktes in Hamburg. Sie ging auf die Besonderheiten von Depression und Leistungssport ein und konnte mit ihrer Praxiserfahrung sehr anschaulich die Chancen und auch Probleme darstellen.
Eine Übersicht findet ihr im Handout von Annika.
Die Vortragsreihe wurde mit der ‚keynote lecture‘ von Dr. Malte Claussen abgerundet. Malte ist Chefarzt in der Psychiatrischen Klinik in Münsingen (Schweiz) sowie zusätzlich mit einem Forschungsschwerpunkt Sportpsychiatrie an der Uniklinik Zürich tätig. Er konnte eindrücklich den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Sportpsychiatrie darlegen, an dem er als Forscher mit zahlreichen Publikationen selbst maßgeblich mitgewirkt hat.
Eine Übersicht findet ihr exemplarisch in zwei seiner Gastbeiträge der Deutschen Zeitschrift für Sportmedin: 1. Sportmedizin und Sportpsychiatrie und Sportpsychiatrie und -psychotherapie.
Zusätzlich bietet sein als Co-Autor verfasstes Lehrbuch ‚Sportpsychiatrie und psychotherapie‘ eine Vertiefung des Themas:
Dr. Sophie Holtmann
Handout zum Vortrag:
Depression – eine unsichtbare Erkrankung?
Annika Weinkopf
Handout zum Vortrag:
Depression und Leistungssport
Dr. med. Malte Claussen
Gastbeitrag in Zeitschrift für Sportmedizin:
Sportmedizin und Sportpsychiatrie
Dr. med. Malte Claussen
Gastbeitrag in Zeitschrift für Sportmedizin:
Sportpsychiatrie und -psychotherapie
Abschließend fand mit den genannten Referent*innen eine Podiumsdiskussion statt, an der auch ein Athlet und eine Athletin teilnahmen und von eigenen Erfahrungen im Leistungssport berichten konnten.
Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden und insbesondere auch bei allen so interessierten Teilnehmern für diesen aus unserer Sicht sehr gelungenen Tag in Hamburg.
Sicherlich wird es in irgendeiner Form eine erneute Veranstaltung im kommenden Jahr geben. Der Auftakt ist gemacht .
von Philipp Birkner